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Dienstag, 14. Juni 2016

10. Operation in 18 Jahren

Es war mal wieder soweit, meine jährliche Vorsorge Blasenspiegelung stand an und ich machte einen Termin bei meinem Urologen. Gerade erst hatte ich nach langer Arbeitslosigkeit einen neuen Job gefunden der mir auch noch Spaß macht. Mit positiver Einstellung, machte ich mich auf den Weg zum Urologen und ließ ich mich von dem Narkosearzt aus dem leben schießen. Ich war gerade im 3 Jahr ohne negativen Befund und hoffte auch erneut auf ein positive Blasenspiegelung. Na ja .... dem sollte aber nicht so sein und der Urologe stellt am Übergang vom rechten Harnleiter in die Harnblase eine Auffälligkeit fest. Mit meiner Vorgeschichte wollten wir da auch nicht lange warten, zudem könnte der Harnleiter ja auch betroffen sein. Aus diesem Grund sollte bei dem Eingriff direkt eine Harnleiterspiegelung gemacht werden um auch dort nach dem rechten zu sehen.

05:00 die Nacht war viel zu kurz, die Tasche für das Krankenhaus war schon gepackt, kein Kaffee und kein Frühstück ab in den Bus zum Krankenhaus. Dort angekommen meldete ich mich auf der Station mit folgenden Worten: "Habe für heute Vollpension mit Narkose gebucht, bin ich hier richtig?" Wenn ich eins gelernt habe in den letzten Jahren, ist es immer nett zu den Krankenschwestern zu sein die dich mit Schmerzmittel versorgen können ;-)

Nach wenigen Minuten ging es in das Vorbereitungszimmer wo schon das OP Hemd und die schicken Thrombossocken rumlagen. Zum Glück war ich der erste auf der OP Liste und keine 10 Minuten später schob mich die Krankenschwester in den Aufzug zum OP. Als die Tür vom Fahrstuhl sich öffnete viel der Krankenschwester dann doch noch die fehlende Installation der fluoreszierenden Flüssigkeit auf, nicht das ich im Vorbereitungszimmer schon mal danach gefragt habe.    

Bei der Fluoreszenz-Endoskopie der Blase wird die Schleimhaut mit Hex-amino-Lävulinat (Hexvix®) gespült. Zellen von Blasenkarzinomen reichern die Substanz mit hoher Sensitivität an. Unter blauem Licht fluoreszieren sie dann rot, hat Privatdozent Dr. Frank König in Berlin beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie berichtet. QUELLE  
Also ging es wieder aufwärts mit mir und ein Arzt befüllte die Blase mit der Substanz. Anders als beim letzten mal verlief das einführen vom Schlauch in die Harnblase ohne große Schmerzen und Probleme. 30 bis 60 Minuten sollte dieses Mittel vor einer OP in die Harnblase eingefüllt werden damit es einwirken kann. Ein letzter verschwommener Blick richtete sich gegen 08:00 Uhr auf die über der Tür hängende Uhr. Nicht verschwommen weil die Narkose schon wirkte, sondern weil ich ohne Brille blind wie ein Maulwurf bin. Ein kurzer Plausch mit dem OP Team vertrieb mir die Zeit als es plötzlich warm wurde. Gerade wollte ich den Narkose Arzt fragen ob ich von 10 runterzählen sollte als die Lichter ausgingen.

10:30 Uhr benommen kam ich in einem Krankenzimmer wieder zu mir, alles war noch verschwommen aber meine Brille lag, wie es mir die Krankenschwester versprochen hatte auf meinem Bauch und ich konnte wieder etwas erkennen.

12:00 Uhr ich werde durch das servieren vom Mittagessen erneut wach. Auch mir wurde ein Essen ans Bett gestellt worüber ich mich kurz wunderte, es aber dann gierig verschlang. Dann machte ich die Augen wieder zu.

Dienstags wurde dann die Spülung entfernt und ich durfte wieder aufstehen.
Mittwoch wurde der Blasenkatheter gezogen, was mir in den vielen Jahren immer leichter viel. Ein kurzes kräftiges Husten und der Schlauch ist raus, so hatte ich es mir über die Jahre angewöhnt und fahre damit immer recht gut.

Donnerstag durfte ich dann das Krankenhaus wieder verlassen und nach Hause fahren. Dort würde ich am liebsten eine Standleitung ins WC legen, dann bräuchte ich nicht 4 mal die Stunde dort hin rennen. Aus dem Haus gehe ich nur mit einem kurze Zeitfenster und immer mit Windel für den Notfall.






Dienstag, 12. April 2011

Meine erste Computertomographie

Zwischen dem Termin beim Urologen und der ersten CT in meinem Leben, lag noch ein Wochenende. An diesem Wochenende wollte ich mir noch keinen Kopf über die bevorstehende Untersuchung machen und ging mit Freunden feiern. Mit einer Handvoll trinkfester Freunde stürzte ich mich in unsere Stammkneipe, natürlich nicht ohne vorher vorzuglühen. Nach einigen Bierchen, Schnaps und Tanzeinlagen, erblickte ich dieses Mädchen. Sie hockte eher auf einer Fensterbank und sah etwas gelangweilt aus, was mich dazu bewegte, mich neben sie auf die Fensterbank zu setzen. Heute weiß ich überhaupt nicht mehr wie wir ins Gespräch gekommen sind, aber wir führten eine nette Unterhaltung, welche von Küssen unterbrochen wurde. Ich erzählte ihr von meinem Zivildienst in einem Übergangswohnheim für Personen mit psychischen Erkrankungen. Sie erzählte mir, dass sie bei einem Arzt hier im Ort arbeiten würde, was mich auf die Idee brachte, eventuell meinen Arzt zu wechseln, um sie wiederzusehen. Doch das Schicksal hielt andere Pläne für uns beide bereit. Sie erzählte mir dass sie bei einem Urologen arbeite, was mir blitzartig das Bild von ihr in den Kopf rief. Ich wusste, ich hatte dieses Gesicht schon mal gesehen. Als ich meinen ersten Termin beim Urologen hatte, konnte ich einen kurzen Blick ins Labor werfen, wo sie gesessen hatte. Es wurde immer später und das Lied "Wer hat an der Uhr gedreht" erklang wie immer zum Abschluss einer langen Kneipennacht. Mit dem Austausch unserer Telefonnummern verabschiedeten wir uns, aber ich wusste, dass ich sie schon in wenigen Tagen wiedersehen würde, und wollte sie erst mal nicht anrufen. Der Montag, nach so einem kräfteraubenden Wochenende, kam mir sehr gelegen da ich erst um 9:00 Uhr beim Radiologen sein musste. Dort angekommen servierte mir die Arzthelferin erst mal 2 Becher mit einer Wasser ähnlichen Flüssigkeit. Auf die Bitte, diese innerhalb der nächsten Stunde zu trinken, antworte ich, dass überhaupt keinen Durst hätte. Dass es sich um Kontrastmittel handelte, erfuhr ich erst nach meiner Antwort. Ich schnappte mir eine Zeitung und konnte den Artikel, welchen ich zuvor beim Urologen angefangen hatte, zu Ende lesen. Zwischendurch versuchte ich das seltsam schmeckende Kontrastmittel hinunter zu würgen. Als mich die Arzthelferin ins Behandlungszimmer bat, und der Arzt dieses betrat, viel mir wieder ein dass ich mit seinem Sohn in der Berufsschule gewesen war. Nach der Begrüßung durch den Arzt, erkundigte ich mich nach seinem Sohn und bestellte schöne Grüße. Als der Arzt mit seinem Aufklärungsgespräch fertig war, ging es zum Computertomographen, in den ich mich nur mit einer Unterhose bekleidet hineinlege. Die Untersuchung selber dauerte nicht so lange wie das Warten im Wartezimmer. Auf den Bildern vom CT wurde mir ein eindeutig ca. Erdnuss großer Fremdkörper gezeigt, welcher dort nicht hätte sein dürfen. Mit den Bildern im Gepäck machte ich mich erneut auf den Weg zum Urologen. Voller Vorfreude auf das am Wochenende kennengelernte Mädchen, betrat ich die Praxis. Erwartungsvoll schweiften meine Augen durch die Praxis, um sie zu entdecken, doch meine Erwartungen wurden enttäuscht. Ich konnte sie nirgendwo entdecken.