Dienstag, 2. Oktober 2012

Zystoskopie oder auch Blasenspiegelung

Die Urethrozystoskopie (Harnröhren- und Blasenspiegelung) ist eine urologische Untersuchung der Harnblase, bei der mit einem speziellen Endoskop, dem Zystoskop, die Harnblase untersucht wird.  Quelle Wikipedia
An seine erste Blasenspiegelung wird man sich bestimmt noch in 100 Jahren erinnern, so dachte ich damals, heute weiß ich nicht einmal mehr ob ich diese mit Vollnarkose oder nur benebelt mitbekommen habe. Vielleicht fällt es mir im laufe des Artikel noch ein. Nach mehr als 10 Jahren Blasenkarzinom, habe ich aufgehört, die Spiegelungen zu zählen. Nach meinen Berechnungen dürften es weit über 20 Blasenspiegelungen gewesen sein, wobei ich mit der Zeit immer abgehärteter wurde. Ich weiß noch, das ich um keine Ausrede verlegen gewesen war, als es hieß antreten zur Spiegelung. Die Vorstellung, das gleich etwas durch die Harnröhre, in die Blase geschoben wird, dürfte jeden Mann zusammen zucken lassen. Auch mir brachte dieser Gedanke nicht gerade Ansporn auf die bevorstehende Untersuchung. Doch wie heißt es so schön, "Man gewöhnt sich an alles", und auch an die Blasenspiegelung "kann" man sich gewöhnen, MUSS man aber nicht. Die ersten Spiegelungen sind meiner Auffassungsgabe, welche allerdings durch die Narkotika getrübt waren, immer schmerzhaft gewesen. Alles in allem ist es gar nicht so schmerzhaft, es gibt schlimmeres . Aus diesem Grund hat auch mal ein Freund, welcher auch eine Blasenspiegelung hinter sich gebracht hatte gesagt, dass war das zweitschlimmste an Schmerzen was er je erlebt hat, aber auch nur das zweitschlimmste, weil er sich noch Platz nach oben lassen möchte." Also hier mal der Ablauf einer solchen Blasenspiegelung aus meiner Sicht, und im Anschluss noch ein Video zum Thema.

Die Blasenspiegelung


Angekommen im Behandlungsraum erblicke ich zuerst den Stuhl! Dieser unheimlich wirkende und kalte Lederstuhl, welchem ich gleich breitbeinig ausgeliefert sein werde. Zuerst jedoch heißt es "Untenrum freimachen" und "auf den Stuhl hüpfen" bitte. Da liege ich jetzt, untenrum im Adamskostüm, breitbeinig auf dem Behandlungsstuhl, und die Arzthelferin bedeckt meinen Genitalbereich mit einem Handtuch. Die Sorgen über eine Erektion bei den ganzen netten Arzthelferin war schnell verflogen, und die kälte in dem Raum erledigte den Rest. Nach einer gefühlten Ewigkeit auf dem Stuhl betrat der Arzt den Behandlungsraum, jetzt geht es los "dachte ich" jetzt gibt es kein zurück mehr, doch was folgte war nur der erste Schritt. Nachdem die Beine am Stuhl befestigt wurden, begann der erste Schritt, dass betäuben der Harnröhre, dafür wird ein Gel in die Harnröhre injiziert, und mit einer Penis Klammer vor dem auslaufen geschützt. Anfangs ist es etwas unangenehm, und man verspannt weil man das Gefühl hat, das Gel würde auslaufen, nachdem das Narkosegel für die Harnröhre etwa 10 Minuten gewirkt hat, beginnt die Untersuchung. Es gibt zwei Untersuchungmethoden, zum einen die Zystoskopie mit einem flexiblem Zystoskop, oder die mit einem starrem Zystoskop. In meinem Fall hatte ich immer das "Glück" mit einem starrem Zystoskop untersucht zu werden. Das Eindringen, des bis zu 4,0 mm starken Rörchen, in die Harnröhre, was viele an dieser Stelle schon zusammen zucken lässt, ist nicht von Bedeutung, da dieses durch die Narkose sehr gut gedämpft wird.  Unangenehm, sogar scherzhafter ist der Punkt an dem das Rörchen den Schließmuskel erreicht, und überwinden muss. Ich versuche es euch mal zu beschreiben, mir fehlen aber noch die richtigen Worte. Der Arzt bemerkt das ankommen des Zystoskop am Schließmuskel durch einen Widerstand, um weiter bis in die Harnblase vorzudringen wird das Instrument über den Schließmuskel hindurch gedrückt. Dabei wird durch den Arzt Druck auf den Beckenboden aufgebaut, welcher auch nicht gerade unangenehm ist. Die Untersuchung und das Absuchen der Harnblase ist in aller Regel nicht so schlimm, wenn man entspannt bleibt. Mein Tip in dieser Situation ist abschalten und an was anderes denken, Verspannungen sorgen in diesem Fall für weiteren Schmerz, und machen die weitere Untersuchung nicht angenehmer. Mit der Zeit habe ich die Narkose für die Untersuchung in drei Stufen erlebt. Die immer noch am angenehmste, und somit für mich die Nummer eins, ist die Vollnarkose. Hingehen, Blackout, eine Stunde später wieder zu sich kommen und alles ist gegessen. Die zweite alternative ist die Untersuchung unter Dormicum, hier könnte ich auch einige lustige Erlebnisse zu erzählen, was vielleicht später mal passiert. Meiner Erkenntnisse nach, benebelt Dornikum nur etwas, aber man bekommt die Untersuchung komplett mit, und erinnert sich nur wag haft an die Untersuchung. Die dritte Methode, und die für alle Workaholics, welche von mir auch eine Zeit lang angewendet wurde, ist die wo nur die Harnröhre betäubt wird. Hier kann man auch mal zwischendurch zum Urologen und einen Check machen lassen, und im Anschluss wieder arbeiten, wobei Ihr bei den anderen beiden Methoden mindestens ein Arbeitstag AU habt. Letztere Methode ist allerdings nicht jedem zu Empfehlen, und nur anzuwenden wenn man wirklich entspannt und schmerzfrei ist. Oft ist es nur eine Kopfsache, und die Untersuchungen ohne Narkose waren bei mir teils entspannt und nicht so schmerzhaft, aber auch mal nicht so entspannend und schmerzhaft. Die ganze Untersuchung dauert nur wenige Minuten, da sind wie Vorbereitungen zeitaufwändiger als die Blasenspiegelung selbst. Hier ein Video welches ich auf Youtube gefunden habe:



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